Hallo lieber Julius,
heute schreibe ich dir aus Paris, der Stadt des Lichts. Als ich gestern spät abends hier angekommen bin, funkelte die ganze Stadt. Und mittendrin ragte der beleuchtete Eiffelturm in den Himmel – herrlich!
Heute Morgen waren die Straßenlaternen sogar noch an, als ich aufgewacht bin. Das Geräusch von Wasser auf der Straße hatte mich geweckt. Ich lief zum Fenster und da war tatsächlich ein Mann in grüner Uniform mit gelber Warnweste, der Wasser auf den Bürgersteig spritzte. Nebendran fuhr langsam eine große grüne Kehrmaschine. Ich zog mir schnell meinen Pulli an und rannte hinaus, denn ich wollte schon immer mal wissen, warum die Straßen in Paris so sauber sind. Zum Glück war der Mann in Grün – Ludovic heißt er – sehr freundlich und gerne bereit, mir das zu erklären. „Siehst du die Löcher im Randstein?“ fragte er. Natürlich, die hatte ich schon oft gesehen. Das sind Gullys, in die das Regenwasser ablaufen kann, oder? „Nicht ganz. Pass mal auf“, sagte Ludovic und holte ein langes Metallteil vom Kehrfahrzeug. Das steckte er in ein Loch im Gullydeckel, drehte einmal, und plötzlich kam Wasser aus dem Randstein geschossen! „Paris ist die einzige Stadt, die ein extra Wassersystem zur Straßenreinigung hat“, erzählte Ludovic. „Das ist Wasser aus der Seine, das wir auch zum Gießen der Parks nehmen können. Deswegen ist hier alles so grün und sauber.“ …